Rolling Thunder 2001

Achtung Vorwarnung: Dieses Jahr leider kein Schlamm bei Rolling Thunder zu erwarten! Auf dem neuen Gelände an der B 17 war alles anders geworden, beileibe aber nicht besser. Wir waren wie immer schon am Freitag eingetroffen und mussten - nachdem wir das Lager aufgebaut und den Grill angeheizt hatten - schon bald erkennen, dass mit dem Schlamm wohl auch das familiäre Umfeld der Party verschwunden war. Die Security war nur noch unfreundlich und herablassend, der Mitveranstalter meinte, er wäre der liebe Gott, und die Händler und Fressstand-Betreiber hatten wohl dem Dialekt nach ein bayerisches Einreisevisum beantragt.
Am Samstag, wurde nach dem Frühstück der Grill mit Spießbraten bestückt, wobei dank Stromanschluss die lästige Dreherei von Kollege Elektromotor übernommen wurde. Nachmittags wollten wir es dann nach einigen Ausflügen ins Gelände mit dem Pisspagen wissen - Geräuschmessung und Leistungsprüfung standen auf dem Programm. 100 db(a) bei 3000 Umdrehungen und 9,7 PS lautete das Ergebnis auf dem Rollenprüfstand. Zur Massenversammlung vor der Bühne sorgte alsbald "Elvis", ein alter Rolling-Thunder-Bekannter mit Kofferverstärker, Gitarre und Mikro. Jetzt angeschlossen an die große Anlage und mit Unterstützung der gerade aufbauenden Band brachte er die beste Stimmung des gesamten Wochenendes - besser auch als bei den sauteuren Top-Acts, die vielleicht auch zu spät auftraten (laut Programm um 24 Uhr).
Von der nachfolgenden Band abgelenkt wurden die Gäste durch eine Fotosession, die der Gremium MC organisiert hatte. Die Gremium Chapter München übernehmen schon seit Jahren die Security-Dienste auf RollingThunder-Veranstaltungen. In diesem Jahr hatten sie dann auch noch gleich das schmückende Beiwerk mitgebracht, mit dem sie einige Bike-Show-Aspiranten verzierten. In der Bike-Show - die kurzzeitig von Rita mit dem Vollgas des hängengebliebenen Vergasers dominiert wurde - fand auch unser Pisspage ein Plätzchen. Er fiel zwischen den herausgeputzten Harleys und Streetfightern zwar „etwas“ auf, am Abend sollte sich allerdings zeigen, dass das sinnlose Geschraube an unserem Clubgefährt doch nicht umsonst war: Ein Pokal für das beste Unikat war der ebenso verdiente wie unerwartete Lohn.
Es sollte auch noch eine Misswahl stattfinden, aber die wurde mangels Teilnehmerinnen abgesagt - schade, das erste Rolling Thunder ohne Titten. Am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr gab es noch eine angenehme Überraschung der grün-weißen Art: Nachdem die Cops ihren Streifenwagen zwischen den beiden Campgrounds postiert und mehrmals das Gelände zu Fuß inspiziert hatte, bestand für jedermann und -frau die Möglichkeit, den Alkotester auszuprobieren - wohlgemerkt innerhalb des Geländes und ohne jegliche Konsequenzen in puncto Führerscheinbesitz bzw. -entzug. Wer vom Vorabend noch zuviel hatte, dem wurde aber geraten, sein Gefährt noch eine gewisse Zeit stehen zu lassen (je 0,1 Promille drüber etwa eine Stunde) oder bei bedenklichem Promillewert (das Maximum hatte ein weiblicher Gast mit 1,6) eine Mitfahrgelegenheit zu suchen oder ein Taxi zu bemühen. Endlich mal ein feiner Zug der Polizei - besser, als sich 500 Meter weiter auf die Lauer zu legen. Wir haben zwar schon oft angekündigt, dass wir im nächsten Jahr nicht mehr kommen, aber bei 5 Mark Parkgebühr und vollem Eintrittspreis auch noch am Samstag werden wir uns nun endgültig ein anderes Haupt-Event suchen. Das Fehlen von zumindest ein paar Spielen wie Schlammcatchen oder so wäre ja noch zu ertragen gewesen, aber ganz speziell die weit angereisten, unfreundlichen Fast-Nazi-Securities sind uns doch gehörig auf den Geist gegangen!




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